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FAQ

Kurze Antworten auf Fragen, die sich Cross-Skater häufig stellen.

Entweder, weil sie am Anfang stehen und noch nicht so viel Erfahrung besitzen, oder weil sich diese Probleme zum ersten Mal stellen.

Eine allumfassende Beantwortung kann an dieser Stelle nicht stattfinden, aber diese FAQ-Sammlung kann als Tipp oder Anregung oder Hilfestellung für weitere Information dienen.

Allgemein

Gibt es denn innerhalb der Cross-Skater-Szene Varianten, die besonders gelenkschonend sind und/oder besonders gut das Herz-/Kreislaufsystem trainieren?


Cross-Skating ist tatsächlich „an sich“ eine gesunde Sportart, ohne bei den einzelnen Geräten unterscheiden zu müssen.
Gelenkschonend ist die Sportart wegen der Dämpfung durch die Luftbereifung. Muskelschonend ist die Sportart durch die gleichmäßige Belastung aller Muskelgruppen. Weil keine Muskeln überlastet werden, gibt es in der Regel keinen Muskelkater. Das Herz-/Kreislaufsystem wird gestärkt, weil alles umfassend in Bewegung ist, wobei man eher darauf achten muss, sich nicht zu überlasten. Die Koordination wird in außergewöhnlichem Maße bei jeder Art von Cross-Skating geschult und die Freude, an der frischen Luft etwas für sich getan zu haben und das Wohlbefinden nach dem Rollen ist bei allen verwendeten Geräten genau gleich.

Einen Punkt gibt es aber doch, der Beachtung finden sollte: der Stockeinsatz!
Der Stockeinsatz auf Asphalt unterscheidet sich vom Einstechen in Schnee dadurch, dass aufgrund des harten Untergrundes größere Vibrationen auftreten können, und daher bekommt der Stockeinsatz nicht ohne weiteres das Prädikat „gelenkschonend“. Auch dazu ist ein Kurs gut: es wird der richtige, schonende Stockeinsatz geübt. Wer nach wie vor Probleme hat (Tennisarm etc), kann es mit gefederter Spitze versuchen.

Weiterhin gibt es natürlich immer die Möglichkeit, sich zu überlasten, wenn man seine Ansprüche zu hoch hängt und sich zu schnell zuviel zumutet. Vor allem längere Touren müssen aufbauend geübt werden. Wenn man von einem Skatingschritt samt Stockschub als einer Bewegungssequenz spricht, so handelt es sich schon bei kleinen Runden um tausendfach gleiche Sequenzen, die schnell hintereinander durchgeführt werden. Daher sind Bänder, Nerven und Sehnen leicht gereizt, wenn man es übertreibt. Ein Beispiel: auch wenn die Stockschlaufe nur ganz leicht reibt, so multipliziert sich das enorm durch die hohe Anzahl gleicher Bewegungsausführungen.

Ich hatte bei einer Bergwanderung eine 9 km lange Forststrasse mit einem Gefälle von 10 bis 24% zu überwinden. Könnte ich dafür einen Cross Skate verwenden? Ich bin eine sehr gute Langläuferin und Inline-Skaterin, aber kann mir nicht so recht vorstellen, wie das runterfahren mit Bremsen funktionieren soll.


Cross-Skating fühlt sich ganz anders an als Inlinern und auch ein großes Stück weit anders als Langlaufen, da es eine Technik-Umstellung ist von der freien zur festen Ferse. Erstmal fühlt man sich als Langläufer in der Bewegungsausführung leicht „behindert“ und abgestoppt, aber wenn man die etwas andere Abdrucktechnik erstmal gewohnt ist, dann genießt man die Kontrolle der festen Ferse und kann - einigermaßen geübt - fast alle Wege herunterbremsen.

Die Bremse macht es mit, wobei Messing- oder Alu-Bremsen zu empfehlen sind. Man merkt selber, wenn man mal kurz anhalten sollte: wenn es nach Gummi riecht ;)

Skates mit 8-Zoll-Rädern sind geländegängiger als 6-Zoll-Skates. Sie sind jedoch sehr schwer, und daher würde ich sie nicht in Erwägung ziehen, wenn ich die Skates im Rucksack tragen müsste. Auch die 6-Zoll-Skates wiegen mind. 4 kg pro Paar!

Empfehlen würde ich vor einem Kauf immer, zumindest einen Schnupperkurs über 1 Stunde mit zu machen. Dann merkt man selber ziemlich schnell, ob man sich mit Cross Skates sicher fühlen würde.

Kann ich für mein Cross-Skating-Training die Tartanbahn meines Heimatvereines nutzen?


Nicht ohne weiteres! Man muss die Erlaubnis des Eigentümers (in der Regel die Gemeinde) haben.

Wichtig ist eine Stockspitzenverkürzung, zB durch Gummipuffer. Dann ähnelt die Stockspitze einem Spike. Allerdings ist nicht gesagt, dass sich alle Eigentümer einer Tartanbahn davon überzeugen lassen! Und sie haben auch ihre guten Gründe. Meistens handelt es sich um eine Tartanbahn, die sehr gut gepflegt werden muss.

Es gibt zwar Tartanbahnen, die extrem robust sind und die Nutzung durch Cross-Skater problemlos überstehen würden (als Beispiel die Olympiastadien), aber die kann sich keine normale Gemeinde leisten. Sprich, auch die Dornen der Spikes hinterlassen auf Dauer Schäden in der Bahn und der Eigentümer muss in regelmäßigen Abständen Reparatur- und Pflegemaßnahmen veranlassen. Das möchten die Bahnbetreiber so wenig wie möglich machen müssen, ist klar, kostet alles Geld.

Daher kann man nur versuchen, die Gemeinde oder wem die Bahn gehört, davon zu überzeugen, dass kein Schaden außer der normalen Abnutzung entsteht. Dazu empfiehlt sich ein Ortstermin, an dem die Verantwortlichen selber mal mit verschiedenen Stockspitzen (normal und verkürzt) den Druck und die Auswirkung des Stockeinsatzes mit dem Abdruck von Spikes vergleichen können.

Außer der Verwendung von normalen Rollerspitzen plus Gummipuffer eigenen sich die Leki-Twin-Doppelspitzen oder kronenförmige Tourenspitzen, da sie nicht so tief eindringen.


Ausstattung

Ich möchte einen Kurs besuchen, aber für mich stellt sich die Frage, welche Ausrüstung ist sinnvoll? Welche Stöcke und Schuhe? Und die große Frage, mit welchen Cross-Skater sollte ein ANFÄNGER beginnen. Gibt es hierzu geeignete Anfänger-Modelle ?


Dein Vorhaben einen Kurs zu besuchen, ist sehr gut. Und auch dass Du Dir jetzt schon Gedanken machst, wie es danach weitergeht.

Leider ist die Frage, welchen Cross Skate ein Anfänger nutzen soll, pauschal nicht zu beantworten. Jeder Mensch ist anders und bringt andere Voraussetzungen mit. Dafür genau ist ein Kurs auch gut, herauszufinden, was möchte ich mit den Cross Skates machen, welche Voraussetzungen habe ich vor meiner Haustür und was passt zu mir?

Jemand, der Waldwege direkt vor der Tür hat, wird wahrscheinlich zu 200-er Rädern tendieren, weil das für Waldwege einfach besser zu fahren ist. Wer hingegen geteerte Feldwege vor der Nase hat, wird eher mit dem 150-ern glücklich.

Und jetzt kommt es darauf an, hast Du O-oder X-Beine? Stehst Du gerade auf den Skates? Fühlst Du Dich auf einem Skate mit eigenem Schuhwerk besser? Bist Du ein sportlicher Typ oder willst Du es eher bequem? Je nachdem, auf welchen Skates Du Deinen Kurs machst, ist es wichtig den Kursleiter zu fragen, wie Du auf den Skates stehst und für Dich: „Fühlst Du Dich darauf wohl?“.

Es nützt leider nichts einen „Anfängerskate“ zu kaufen, wenn Du Dich darauf nicht wohl fühlst. Du wirst nicht damit fahren. Auch habe ich schon erlebt, dass Menschen sich den teuersten Skate gekauft haben (weil teuer = gut), sie schließlich jedoch mit dem günstigsten viel besser klar gekommen sind. Umgekehrt ist es genau so. Dann lieber warten, ob DEIN Skate, auf dem Du Dich wohl fühlst, irgendwo gebraucht angeboten wird.

Nicht immer ist z.B. auch ein Alustock gut. Wer Probleme mit einem Tennisarm hat, wird wahrscheinlich mit einem Alustock auf Dauer nicht glücklich werden, da die Vibrationen im Stock größer sind als bei einem Carbon- oder Glasfaser-Carbon-Stock. Gerade am Anfang, wenn die Technik noch nicht so gut ist und man den Stock ab und zu regelrecht umklammert, werden die Vibrationen bis zum Ellenbogen übertragen. Dazu ist ein Alustock schwerer als Carbon-GFK-Stöcke. Nicht jeder mag das. Allerdings verzeiht ein Alu-Stock eher seitliche Schläge und bricht nicht so leicht wie ein Carbonstock. Aber zum Glück bietet die Industrie da jetzt schon eine sehr gute Auswahl. Je mehr Glasfaser in den Stöcken, desto haltbarer. Jedoch auch biegsamer, so dass bei großer Stocklänge ein hoher Carbonanteil empfehlenswert ist.

Du siehst, es ist besser, erst einen Kurs zu machen, um mal zu fühlen, ob es sich gut für Dich anfühlt. Dann erst loszugehen und SEINE persönliche Ausrüstung zusammenzusuchen.

Und bitte nicht gleich aufgeben, es gibt wirklich sehr viele Möglichkeiten und wir haben eine große Gemeinschaft, wo es bestimmt möglich ist, das ein oder andere auszuprobieren.

Was brauche ich als Grundausstattung/Ersatzteile für meine Cross Skates?


Unterwegs

  • Ersatz-Komplettrad (aufgepumpt)
  • Werkzeug für Montage
  • evtl. Ersatzspitzen (zum Schrauben oder Klicken)

Zuhause

  • Luftpumpe (Dämpfer- oder Standpumpe mit Manometer)
  • Diamantfeile
  • Ersatzteile (abhängig vom Modell) z. B. Gurte, Lager, Schrauben, Schläuche, Mäntel, Ersatzschlaufen für Stöcke, Ersatzspitzen, …
  • evtl. Reifenmontierhilfe zum Wechseln des Mantels/Schlauchs
  • evtl. Fahrradflickzeug

Weiterlesen: Beitrag im CSF: Grundausstattung

Kann ich einen Fahrradanhänger so umbauen, dass ich ihn beim Cross-Skating ziehen kann?


Ja, zum Beispiel Chariot mit Deichsel:


Fahrtechnik

Kann es sein, dass das Cross-Skaten schwerer fällt, wenn ich beim Rollen den Oberkörper leicht nach vorne verlagere ?


Vorlage wirkt sich immer bremsend aus, weil die Vorderräder auf den Untergrund gedrückt werden. Je länger (nach vorne) das Sportgerät, umso deutlicher wirkt sich der Effekt aus. Auf Asphalt spürt man das nicht so deutlich, weil der Boden sehr eben ist. Aber auf Cross-Untergrund muss man das vermeiden, weil kleinere Steine und Unebenheiten bremsend wirken.

Über Unebenheiten kommt man am besten hinweg, wenn das Vorderrad entlastet ist. Das betrifft sowohl kleine Steine als auch Kuhlen im Untergrund.
Entlasten bedeutet nicht unbedingt Anheben des Vorderrades, da reicht schon eine Änderung in der Körperhaltung.
„Änderung in der Körperhaltung“ ist nicht gleichbedeutend mit Rücklage, obwohl dieser Begriff oft verwendet wird. Es handelt sich dabei jedoch um Sekundenbruchteile, während der der Körper insgesamt seinen Schwerpunkt gerade soweit nach hinten verlagert, damit das Hindernis überrollt werden kann. Danach wird sofort wieder die Mittellage eingenommen.

Subjektiv empfindet ein Einsteiger die Mittellage oft als gefühlte Rücklage, weil er seine vorsichtige Vorlage gewohnt ist.

Eine Ursache für die Einnahme von Vorlage kann sein, dass man den Kopf neigt, um den Blick auf den Boden vor seinen Skates zu richten. Das machen Einsteiger gerne, um sich sicherer zu fühlen. Es ist empfehlenswert, den Blick ca 3-4 Meter nach vorne zu richten. Wenn das nicht funktioniert und man unbedingt nach unten schauen will, dann kann man zum Ausgleich die Hüfte ein wenig nach vorne schieben, um das Belastungsverhältnis auf den Skates zu verbessern.

Selbstversuche zeigen die Effekte sehr gut: Man probiere, im Stand einen Skate über ein Steinchen zu schieben. Oder probieren, die Körper-Haltung während des Fahrens ganz leicht zu variieren.

Lernt man die NCS-Technik leichter, wenn man den Einsteiger-Kurs auf Cross-Skates200 statt auf Cross-Skates150 absolviert?


Nicht unbedingt.
Am besten ist beraten, wer in einem Kurs beides ausprobieren kann, wenn er vor hat, sich 200er anzuschaffen.

Um die 200er zu fahren, ist eine gute Mittellage bzw. Fersenbelastung nötig. Die wenigsten Einsteiger haben diese NCS-Technikelemente schon drauf. Schon eine minimale Vorlage bremst und eine minimale Rücklage beschleunigt die 200er jeweils deutlicher, als das bei den 150ern der Fall ist. Daher kann es zu einer Ruckelei kommen, wodurch der Einsteiger mehr verunsichert wird, als er durch die breiteren und größeren Räder an Vertrauen gewinnen kann.

Die Erfahrung zeigt, dass die Lernkurve der Kursteilnehmer innerhalb eines Kurses auf 150ern und auf 200ern ungefähr gleich ist. Entscheidend sind letzten Endes immer die individuellen Unterschiede, und die lassen sich nur persönlich herausfinden.

(siehe auch den Beitrag im CSF)

Ich habe gelesen, dass man auf der Außenkante fahren soll ?


Das stimmt so nicht ganz.

Man kann zwar den Skate direkt beim Aufsetzen etwas mit der Außenkante aufsetzen (leicht schräg nach außen gekippt, denn es gibt ja keine echte Kante), um durch Ziehen über die Außenmuskulatur des Unterschenkels noch mehr Kraft zu übertragen, jedoch soll der Skate während der weiteren Rollphase ganz gerade in Verlängerung des Beines stehen, dann läuft der Skate am besten.

Nicht mit nach innen gekipptem Fuß aufsetzen. Das verhindert eine längere Rollphase.

Meine Stöcke sehen oberhalb der Stockspitzen sehr ramponiert aus. Ich fädele aber gar nicht so viel ein.


Die Stöcke schlagen auch bei guten Fahrern öfter gegen die Cross-Skates, auch ohne dass man es deutlich spürt oder sogar einfädelt. Der Lack ist dann ziemlich schnell abgekratzt. Bei Alustöcken ist das nicht schlimm. Bei Carbonstöcken sollte man (so gut es eben geht) darauf achten, nicht ständig Stockberührung zu haben. Es können Mikrorisse entstehen, die irgendwann einmal zum Bruch des Stockes führen.

Wettkampf

Welche Klasseneinteilungen gibt es bei der Deutschlandtour Cross-Skating-Biathlon?


Es gibt die Altersklassen Frauen, Männer, Junioren/innen und Kids.

Männer- und Frauenklassen werden jeweils nach den Sportgeräten unterteilt in CS150 und CS200. Standardmäßig festgelegt ist die Klasse CS150 („150er“), welche alle luftbereiften Rädern kleiner als 7 Zoll Durchmesser (Zollangabe entsprechend Reifenaufdruck bzw. kleiner als ca. 17cm) umfasst. Größere Rad-Durchmesser werden in der Klasse CS200 („200er“) gewertet.

Damit alle Teilnehmer eine Zeitwertung bekommen, auch wenn sie nicht die festgelegte Anzahl von Runden schaffen, ist die Klasse „Schnupperbiathlon“ eingerichtet. Voraussetzung für die Wertung ist, dass der Teilnehmer den Wettkampf beim Team der Zeitnahme beendet. So ist es Einsteigern in der Sportart Cross-Skating möglich, ohne Gefahr der Überforderung an ersten Wettkämpfen teilzunehmen.

cross-skating-wiki/gut_zu_wissen/faq.txt · Zuletzt geändert: 06.04.2017 09:26 von anki